Ursprünglich waren es wohl die Inder, die aus duftenden Blüten aller Art Perlen für buddhistische Mala-Gebetsketten fertigten. Christliche, abendländische Mönche brachten die Idee dann im 15. Jahrhundert von dort mit nach Hause und in den Klöstern begann man, aus Rosenblütenperlen Rosenkränze herzustellen.
Das zauberhafte, alte Handwerk der Blütenperlendreherei wird heute nur noch von wenigen Menschen gepflegt und ist eher in den U.S.A. bekannt als in Europa. Aber für uns beginnt alles hier und heute neu mit einer erfolgreichen Rosenernte am Morgen eines schönen, trockenen und windstillen Frühsommertages...
Rosenblütenköpfe werden abgeerntet und lose ausgebreitet auf Tücher oder Kartons im Schatten getrocknet. Danach lassen sich die einzelnen Blütenblätter vorsichtig von den Blütenköpfen zupfen. Alles, was eventuell noch an Grünem vorhanden ist, muss sorgfältig aussortiert werden.Wenn man jedoch keinen Garten hat oder die eigene Rosenernte nicht ausreicht, gibt es ebenso gute, getrocknete Rosenköpfe, Rosenblüten oder Rosenblütenblätter in Apotheken bzw. dem einen oder anderen online-Bioversand zu kaufen!
So- und nun geht's schon ab in die Küche! Rosenperlen sollte man nicht in modernen "Edelstahl"-Töpfen kochen, da diese lediglich aus einer sehr unedlen, Allergien auslösenden Legierung aus Chrom und Nickel bestehen und ihren Namensteil "edel" nur aufgrund einer cleveren Marketingstrategie tragen. Ursprünglich nannte die Industrie das nach den früheren Eisentöpfen neu erfundene, nicht rostende Material "Nirosta"... Da das aber nicht so gut bei den Konsumentinnen ankam, dachte man sich ganz kreativ einen besser klingenden Namen aus und der irreführende Ausdruck "Edelstahl" war geboren. Sowohl Nickel als auch Chrom sind jedoch giftig und können Duft und Farbe der Rosenblütenblätter beim Kochen verändern oder gar zerstören! Auch Eisentöpfe sind nicht geeignet, denn in ihnen gekochte Perlen werden schwarz.
Wir benötigen also entweder Töpfe aus Kupfer, hitzebeständige Glastöpfe, keramisch ausgekleidete Spezialtöpfe oder fehlerfrei emailliertes Kochgeschirr. Sämtliche Kochlöffel, Rüher oder Schöpfer sollten natürlich ebenso nur aus Holz, Silber oder Kunststoff bestehen und keinesfalls aus "Edelstahl"! Und ganz wichtig: Wir brauchen einen Mixer bzw. Blender!
Nun kann es losgehen: In einem ersten Topf werden sämtliche Rosenblütenblätter mit Wasser vermischt. Es gibt hier keine Mengenangaben- wenn die Mischung dünnflüssiger ist, kocht und mixt es sich leichter, aber später muss man mehr Masse durchs Sieb streichen und der "Rosenton" wird feuchter, wodurch die Perlen beim Trocknen stärker schwinden. Gibt man weniger Wasser hinzu, muss man beim Kochen ständig aufpassen, dass nichts anbrennt. Hier heißt es einfach lernen durch Üben. So wenig Wasser wie möglich- so viel wie nötig nehmen. Wasser oder Rosenwasser kann auch später noch hinzugefügt werden, falls die Masse zu dick werden sollte. Denn sie wird jetzt einige Stunden bis zu 2 Tage lang leicht (!) vor sich hinköcheln müssen, damit sich die Pflanzenfasern vollkommen aufflösen. Dadurch entsteht der natürliche "Kleber", der die Perlen schließlich ohne weitere Zugaben tatsächlich steinhart, fest und für immer haltbar werden lässt.
Doch- der Reihe nach: Im ersten Topf lassen wir die Rosenblätter also vorsichtig unter immerwährendem Rühren köcheln und köcheln und köcheln. Früher sagte man dazu "simmern"- das heißt, die Temperatur ganz kurz vorm sprudelnd kochen halten und den Brei rühren- ca. 1-2 Stunden lang. Dann kommt unser Blender ins Spiel- wir erleichtern uns den weiteren Prozess, indem wir den Blütenbrei zwischendurch mehrmals leicht erkalten lassen, um dann die lauwarme Masse nach und nach in kleineren Portionen im Mixer zu zerkleinern und die feinere Masse in einem zweiten Topf zu sammeln. Aber bitte VORSICHT! Zu heiße Masse zu voll in den Mixer gefüllt bedeutet: EXPLOSIONSGEFAHR mit eventuellen Verbrennungen an den Händen und roten Farbspritzern in der ganzen Küche!!! Ich weiß, wovon ich rede... Also bitte Geduld, Ruhe und in kleinen Schritten sicher zum Ziel!
Die Abfolge von Erhitzen, 1-2 Stunden Simmern, Abkühlen, Zerkleinern und Umfüllen sollte nun mindestens dreimal wiederholt werden. Du bist mittlerweile erschöpft und müde? Geh' ruhig schlafen- der Rosenbrei kann gut zugedeckt gerne über Nacht ruhen. Ich koche meist mindestens 1-2 oder sogar drei Tage lang an meinem Perlenbrei, weil es dann so schön im Haus duftet!
Wenn das herrliche Rosenmus schließlich richtig schön feinsamtig und cremig ist, kannst Du eine Probeperle anfertigen. Nimm' dazu einfach eine kleine Menge dicken, erkalteten Brei aus dem Topf und quetsche ihn in einem feinen Teesieb aus. Versuche, ob die Masse sich bereits gut formen lässt. Sie muss sich in etwa anfühlen wie eine Mischung zwischen Ton, Knetmasse, Knödel- oder Hefeteig und sie sollte natürlich mühelos in Form bleiben und gut binden. Es gibt Leute , die zum Binden Gummi Arabicum hinzugeben- ich mag das aber zugunsten der Reinheit des Rezeptes gar nicht erst probieren und bei mir klebt's auch so!
Ist die Probeperle gelungen, beginnt die Schwerarbeit des Ausquetschens. Rosenton und Rosensaft müssen nun voneinander getrennt werden, indem die gekochte Rosenmasse entweder in einem sehr feinen Haarsieb so fest wie möglich ausgedrückt oder in einem feinen, ausgekochten Baumwoll- oder Leintuch ausgewrungen wird.
Kratze die so trocken wie möglich ausgepresste Masse zusammen- und: Voilá! Hier hast Du Deinen fertigen Rosenton!
Einerlei, welche Methode Du benutzt- den wundervollen, roten und duftenden Rosensaft solltest Du unbedingt auffangen, denn aus ihm lassen sich Rosensirup, Rosenbonbons, Rosenlikör, Rosenkonfekt oder das allertraumhafteste Rosengelee herstellen. Nach all der Arbeit eine willkommene und verdiente, äußerst luxuriöse Belohnung für Dich selbst oder mit einem feinen, selbstgemachten Etikett in schönen Gläsern ein heiß begehrtes und sehr wertvolles Geschenk für ganz besonders liebe Leute!
Nun aber zurück zum Perlenmachen: Beim Rollen der Perlen beachte bitte, dass sie beim Trocknen je nach Feuchtigkeitsgehalt des Rosentons auf etwa die Hälfte ihrer ursprünglichen Größe zusammenschrumpfen. Um später auf Band oder Draht aufgezogen werden zu können, brauchen die Perlen natürlich auch eine Lochung. Manche stecken mühsam Zahnstocher durch die noch feuchten Perlen, aber für mich hat sich diese Methode als unpraktikabel erwiesen, weil sich die Perlen dadurch gern verformen. So stelle ich lieber ungelochte Perlen her, die ich nach dem vollständigen Trocknen mit dem Kleinbohrer durchbohre. Perlen mit Zahnstochern kann man natürlich gut trocknen, indem man sie auf eine Styroporplatte steckt. Ich trockne meine Perlen aber frei liegend auf Leinen oder Küchentuch und das funktioniert ebenso gut- wenden ist nicht nötig.
Hier oben siehst Du die Herstellung von Perlen aus sehr fein vermahlenen und lange gekochten, roten Rosenblättern, deren Oberfläche nach dem Trocknen samtig glatt wird.
Zum Vergleich dazu unten meine allerersten Rosenperlen aus rosafarbenen Rosenköpfen, die ich "mit Stumpf und Stiel" einfach im Ganzen verarbeitet habe. Auch sie waren wirklich schön in der Farbe, umwerfend im Duft und sehr hart und haltbar. Je nach Anwendung sind solche sehr natürlich wirkenden Perlen mit etwas wildem Charakter durch das mit verarbeitete "Gestrüpp" schon auch recht reizvoll.
Während des Trockenvorgangs, der 2-3 Tage dauert, wirst Du beobachten, dass die Rosenperlen schrumpfen, fest werden und sich farblich verdunkeln. Gute Belüftung und moderate Wärme sorgen dafür, dass Du ein hervorragendes Ergebnis mit vollkommen durchgehärteten, absolut haltbaren Perlen erzielst. Sie sind nun bereit zum Schleifen, wenn man das möchte und zum Durchbohren, falls sie noch keine Löcher haben.
Natürlich kannst Du nach diesem Rezept auch Rosenherzen, Rosenwürfel oder andere, gewünschte Formen herstellen. Probier's doch einfach auch 'mal aus- es ist eine wahrhaft genussvolle, erfreuende Tätigkeit. Und: Andere, duftende Blumen oder Strauchblüten sind auf die gleiche Weise verwertbar, vielleicht möchtest Du ja z.B. eine dauerhafte Erinnerung an Deine Hochzeit in Form einer Perlenkette aus den Blumen Deines Brautstraußes oder dem Blumenschmuck aus der Kirche haben? Das wäre doch ein Traum...
Hier siehst Du Rosendraht-Produkte mit den feinen Rosenblütenperlen aus eigener Herstellung:
*) Rosendraht-Schmuckstücke enthalten keinerlei Produkte, die durch Tier-Leid oder -Tötung erzeugt werden! Die Verwendung christlicher Symbolik und Bilddarstellung hat keinerlei Kirchen- oder Sektenangehörigkeits-Hintergrund. Ich respektiere andere, friedfertige Glaubensvorstellungen, bitte achte auch Du meinen Glauben. Danke!
Rosendraht Schmuckwerkstatt Inh. Gabriele von Gratkowski
Mitglied der Initiative "Fairness im Handel". www.fairness-im-handel.de
In diesem Shop bezahlst Du (auch als Gastzahler) sicher mit Paypal!
Die EU-Kommission stellt im Internet unter folgendem Link eine Plattform zur Online-Streitbeilegung bereit:
https://ec.europa.eu/consumers/odr Diese Plattform dient als Anlaufstelle zur außergerichtlichen Beilegung von Streitigkeiten
aus Online-Kauf- oder Dienstleistungsverträgen, an denen ein Verbraucher beteiligt ist. Die Verkäuferin ist zur Teilnahme an einem Streitbeilegungsverfahren vor einer
Verbraucherschlichtungsstelle weder verpflichtet noch bereit. Die Verkäuferin hat sich den Teilnahmebedingungen für die eCommerce-Initiative „Fairness
im Handel“ unterworfen, die im Internet unter http://www.fairness-im-handel.de/teilnahmebedingungen/ einsehbar sind.
google-site-verification: google35617df4b5b4864e.html
Unsere Versand-Verpackungen sind lizensiert bei: